Die Stadt Köln braucht ein aktualisiertes und verbindliches Verkehrsentwicklungskonzept.
Darin soll sich die Stadt mit konkreten Werten auf ambitionierte Zielzahlen (einschließlich Ein- und Auspendler) bis zum Jahr 2030 festlegen. Als Ziele für 2030 schlagen wir vor: Für den Autoverkehr höchstens 20%, höhere Anteile für den ÖPNV (25%), Fußgänger (25%) und Radverkehr (30 %). Dazu bedarf es eines konkreten Maßnahmenkatalogs mit verbindlichen Zielen, zeitlichen Vorgaben und regelmäßigen Überprüfungen, auch durch den Einsatz digitaler Technologien. Fuß- und Radverkehr müssen integrierter Bestandteil des Verkehrsmodells werden. Ebenso fordern wir mehr Mut zu Pilotversuchen inklusive begleitender Evaluation.
Die Handlungsfähigkeit der Stadt ist durch Sparhaushalte der letzten 20 Jahre deutlich beeinträchtigt. Die Kapazitäten für Verkehrsplanung und Stadtentwicklung müssen schnell wieder ausgebaut werden. Planung und Gestaltung der Verkehrsflächen und der angrenzenden öffentlichen Stadtflächen müssen als wichtige Aufgabe von Stadtgestaltung und Klimaschutz einen neuen Stellenwert erhalten, auch natürlich unter Beteiligung der Verkehrstechnik, der Verkehrsbetriebe und der klima- und umweltschutzrelevanten Dienststellen. Dieser Teil der Verwaltungsreform ist vorzuziehen.
Die städtischen Mitarbeiter*innen sollten systematisch von Fortbildungen in Fragen nachhaltiger Verkehrs- und Klimapolitik und – zusammen mit Ratsmitgliedern – von Best Practice Beispielen aus Europa profitieren. Die Stadt sollte aktives Mitglied im EU Programm CIVITAS werden. Die Kooperation mit Hochschulen, Verbänden und Bürger*innen kann noch erheblich verbessert werden.