Wie die Fußgänger sind auch die Radfahrenden besonders von schweren Unfällen betroffen. Deshalb ist es lebenswichtig, dass der Verkehr so geregelt und gestaltet wird, dass es keine tödlichen und schweren Unfälle mehr gibt (Vision Zero).
Köln braucht ein durchgehendes Netz von Radfahrinfrastrukturen im ganzen Stadtgebiet, ergänzt um Pendler- und Freizeitstrecken ins Umland. Hier soll zügiges und sicheres Fahrradfahren möglich sein, für Radfahrende aller Altersgruppen.
Für den Ausbau ist ein verbindlicher Zeitplan erforderlich und die Umsetzung sollte zusammenhängend, konsequent und nicht als Flickwerk erfolgen. Die Investitionen in den Radverkehr müssen um ein Vielfaches gesteigert werden.
In Köln können Radwege oft nur in Form von Radstreifen auf der Fahrbahn neu angelegt werden. Autoparkplätze müssen dort aus Gründen der Verkehrssicherheit ihren Platz räumen. Dort, wo der Radverkehr auf der Fahrbahn gemeinsam mit dem Autoverkehr stattfindet, müssen die Ampeln auf die Geschwindigkeit der Radfahrenden eingestellt werden – im Idealfall als Grüne Welle. Tempo 30 ist dort immer die maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit.
Der zunehmende Radverkehr braucht mehr Platz, auch in Form von mehr Abstellflächen. Der Rückstand bei der Deckung des Bedarfs muss durch ein konzertiertes Programm in den kommenden 5 Jahren aufgeholt werden.
Das wilde Parken auf Radwegen, Radstreifen, Schutzstreifen und auch auf Gehwegen gefährdet die Sicherheit von Radfahrenden und zu Fußgänger*innen. Stadtverwaltung und Polizei müssen ihre Anstrengungen bei der Ahndung des Falschparkens vervielfachen.
Auch bei Baustellen und Märkten muss der Radverkehr mehr beachtet werden: Wichtige Radverkehrsverbindungen dürfen nicht unterbrochen werden, auch nicht temporär. Der Radverkehr hat ein Recht auf sichere und gut befahrbare Umleitungen.
Bei der Neuplanung von Gebieten und der Stadterneuerung sind Fuß- und Radwegenetze (auch als selbständige Routen) direkt mit zu planen.